Plattformökonomie
Arbeitsbedingungen und Standards für faire Plattformarbeit
Professor Mark Graham über das „Fairwork Projekt“
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Veröffentlicht am 19. Apr 2021
Professor Mark Graham von der University of Oxford über das „Fairwork Projekt“, das die Arbeitsbedingungen auf digitalen Plattformen verbessern soll.
Auf dem Plattformgipfel des BMAS am 19. April 2021 stellte Prof. Mark Graham (University of Oxford) das Fairwork Projekt vor. Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes von Oxford Internet Institute und Wissenschaftszentrum Berlin ist, die Arbeitsbedingungen auf den Online-Arbeitsplattformen zu untersuchen und die Ergebnisse für ein Monitoring und Benchmarking der Plattformen zu nutzen.
Die grundlegende Erkenntnis der bisherigen Evaluation: Da digitale Plattformen meistens dezentral organisiert sind und international agieren, ergeben sich für Menschen, die auf Plattformen arbeiten, strukturelle Nachteile: In vielen Fällen sind die Beschäftigungsverhältnisse nicht gesichert, oft bekommen die Menschen keine fairen Löhne; auch eine Möglichkeit zur kollektiven Organisation bleibt ihnen häufig verwehrt.
"There is really nothing inevitable about harmful, degraded and unfair jobs in the platform economy."
Professor Mark Graham
Wie lässt sich diese Situation ändern? Neben einer gesetzlichen Regulierung kann auch die öffentliche Meinung Veränderungen bewirken. Das Team um Professor Graham hat deswegen ein Bewertungssystem erstellt, das Verbraucher*innen aufzeigt, ob sich einzelne Plattformen an Mindeststandards der Fairness halten und wo sie versagen. So kann die Öffentlichkeit in den Markt eingreifen - gute Plattformen sollen gefördert, schlechte unter Druck gesetzt werden. Das Projekt hat in Indien und Südafrika angefangen und erstreckt sich inzwischen auf 20 Länder.