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Macht und Kooperation

Thinkathon "Arbeitsgesellschaft 2040 – Für die Zukunft deiner Arbeit"

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Veröffentlicht am 19. Dez 2019

Am 11. Dezember 2019 lud die Abteilung Denkfabrik junge engagierte Erwachsene zu einem Thinkathon mit anschließendem Ideenaustausch mit Bundesminister Hubertus Heil ein. Ziel des Thinkathons war, thematische Schwerpunkte und realistische Szenarien einer digitalen Arbeitsgesellschaft 2040 aus der Perspektive der jungen Generation zu entwickeln.

"Close the Gender-Pay-Gap. Now", prangte die Forderung auf dem T-Shirt eines Teilnehmers des diesjährigen Thinkathon. Der Anspruch der Teilnehmer*innen im Alter von 16 bis 27 Jahren wurde so bereits zu Beginn deutlich: Wir, die Jungen, wollen nicht nur gehört werden, wir wollen mitmischen. Die Denkfabrik hatte zum Thinkathon eingeladen, um einen ganzen Tag mit jungen Engagierten über die Zukunft der Arbeit und ihre Vision einer Arbeitsgesellschaft 2040 zu diskutieren. Der imposante Steinsaal, sonst für hochrangige Besprechungen auf ministerialer Ebene genutzt, wurde kurzerhand in einen kreativen Denkraum mit vier Arbeitsinseln inklusive Metaplanwänden und Sitz-Cubes umfunktioniert – flexibel ganz im Sinne einer modernen Arbeitskultur.

Staatssekretär Björn Böhning

„Politik lebt vom Austausch und den Wettstreit um die besten Ideen. Für junge Menschen bieten die klassischen politischen Anhörungsformate aber zu wenig Raum. Mit dem Thinkathon möchte das BMAS genau diese Lücke füllen und mit jungen Menschen in eine interaktive Diskussion eintreten."

Staatssekretär Björn Böhning

Björn Böhning, zuständiger Staatssekretär für Digitalisierung im BMAS, fasste das Ziel des Thinkathons in seiner Begrüßung zusammen: „Politik lebt vom Austausch und den Wettstreit um die besten Ideen. Für junge Menschen bieten die klassischen politischen Anhörungsformate aber zu wenig Raum. Mit dem Thinkathon möchte das BMAS genau diese Lücke füllen und mit jungen Menschen in eine interaktive Diskussion eintreten.“ Nachdem sich alle Teilnehmer*innen mit zwei Hashtags, die sie am besten beschreiben, selbst gegenseitig vorgestellt hatten, ging es in vier Arbeitsgruppen weiter, in denen die Zukunft der Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wurde. Die Moderation des Tages übernahm Tijen Onaran, Gründerin des Frauennetzwerkes Global Digital Women, die die diverse Gruppe - Schüler*innen, Auszubildende, Student*innen und junge Berufstätige - durch den Tag begleitete.

Junge Generation mit Forderungen und Ansprüchen an die Arbeit der Zukunft

Die Teilnehmer*innen füllten schnell den Denkraum mit Leben und fokussierten sich auf die Themen Werte, Methoden, Weiterbildung sowie die digitale Praxis in der neuen Arbeitswelt. In der Präsentation vor Bundesarbeitsminister Hubertus Heil formulierten die Teilnehmer*innen konkrete Ansprüche an die Politik und speziell Forderungen an das Bundesarbeitsministerium selbst. Im Mittelpunkt der Forderungen stand mehr Dialog – so regten die Teilnehmer*innen einen breitgetragenen Wertedialog für die digitale Arbeit vom ländlichen Raum bis hin in globale Institutionen an und legten auch gleich einen passenden Wertekatalog dazu vor mit dem Begriff "Zufriedenheit" als strategisches Motto einer Arbeitsgesellschaft 2040.

Gute Arbeit braucht gute Bildung

Bildung und Ausbildung hatte eine hohe Priorität für die Teilnehmer*innen: Sie forderten eine Ausbildungsoffensive, um durch die Aufwertung von Handwerks- und Ausbildungsberufen einer einseitigen Akademisierung und zunehmenden Verunsicherung hinsichtlich des Anspruchs vom lebenslangen Lernen in einer digitalen Arbeitsgesellschaft entgegenzuwirken. Zentrale Forderung: Es braucht eine neue, digitale Schnittstelle innerhalb der Bundesregierung, die den lebenslangen Weg von „guter Bildung zu guter Arbeit“ unterstützt. Dabei wurde der Begriff “Gute Arbeit“ bewusst weit gefasst: Um die Zukunft der Arbeitswelt nicht auf Kosten einer anderen Generation oder anderer Länder aufzubauen, wurde auch die Bedeutung von nachhaltigen und transparenten Lieferketten thematisiert. Für die jungen Teilnehmer*innen war völlig klar: Für das Gelingen einer digitalisierten (neuen) Arbeitswelt ist essentiell, frühzeitig und kontinuierlich in die Fähigkeiten des und der Einzelnen zu investieren – ab dem ersten Ausbildungsjahr oder noch besser bereits in der Schule.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil

„Wir möchten mit diesem Format den Perspektivwechsel wagen, werten Eure Vorschläge aus und sehen uns in einem Jahr wieder, um darüber zu sprechen."

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil

Die Vorschläge überzeugten auch den Minister. In der anschließenden Diskussion ließ sich Hubertus Heil auf Nachfrage einer Teilnehmerin nicht zweimal bitten, eine Folgeeinladung ins Bundesarbeitsministerium auszusprechen, "Wir möchten mit diesem Format den Perspektivwechsel wagen, werten Eure Vorschläge aus und sehen uns in einem Jahr wieder, um darüber zu sprechen."

Das Thema Diversität in der neuen Arbeitsgesellschaft, insbesondere strukturelle Benachteiligungen von Frauen, spielte in allen Arbeitsgruppen eine wichtige Rolle. Hierfür sahen die Teilnehmer*innen vor allem die Politik als Vorbild für vielfältige und faire Arbeitsverhältnisse in der Pflicht. Dr. Julia Borggräfe, Leiterin der Abteilung "Arbeit und Digitalisierung" im BMAS, ermutigte in ihren Schlussworten alle Teilnehmer*innen dazu, weiter so laut und überzeugend für ihre Werte und Zukunftsvorstellungen einzustehen und sich an der Gestaltung der digitalisierten Arbeitsgesellschaft zu beteiligen.

Unsere Moderatorin

Global Digital Women, Female Zero One, ACI

Gründerin, Moderatorin und Speakerin

Tijen Onaran ist Gründerin von Global Digital Women, einem internationalen Unternehmen von Gestalterinnen der Digitalbranche mit dem Ziel für mehr Sichtbarkeit, Empowerment sowie Beratung in Diversitätsfragen. Daneben publiziert sie regelmäßig als Mitglied des Handelsblatt Expertenrates Artikel rund um die Themen Digitalisierung, Unternehmertum, Diversität und interviewt wöchentlich Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft für den Podcast "How to Hack" von Businesspunk. Anfang des Jahres erschien ihr erstes Buch "Netzwerkbibel". Vor ihrer Selbstständigkeit war Tijen für Europa-, und Bundestagsabgeordnete, für das Bundespräsidialamt sowie für Verbände und eine Hochschule in leitenden Funktionen tätig.