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Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz und Fachkräftesicherung: Willkommen „Kollegin KI“

Veröffentlicht am 23. Feb 2024

Richtig eingesetzt, kann Künstliche Intelligenz (KI) durch die Automatisierung von Tätigkeiten dabei helfen, Engpässe bei Fachkräften abzufedern. Viele Unternehmer*innen und Beschäftigte stehen der Technologie offen gegenüber, aber es braucht gezielte Unterstützung, um die Verbreitung von KI in der Arbeitswelt zu fördern.

Die Fachkräftesicherung ist eine der größten Herausforderungen, mit denen unsere Gesellschaft aktuell konfrontiert ist. Die demografische Entwicklung und der strukturelle Wandel unserer Arbeitswelt erfordern neue Strategien und Lösungsansätze. Im Oktober 2022 hatte die Bundesregierung deshalb unter Federführung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) eine neue Strategie zur Fachkräftesicherung vorgestellt, die Deutschland zu einem modernen und erfolgreichen Fachkräfteland machen soll. Auch bei der Umsetzung geht das BMAS mit vielen Maßnahmen entschlossen voran. Am 26. Februar 2024 lädt das BMAS zum Fachkräftekongress nach Berlin ein, wo Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft mit Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, Dr. Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie vielen Expert*innen über aktuelle Entwicklungen und Trends zu diskutieren und innovative Wege zur Fachkräftesicherung zu entwickeln. Dabei wird es auch um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt gehen, denn hier liegt eines der größten Potenziale für die Fachkräftesicherung.

KI-Einsatz im Job: Fachkräfteengpässe abfedern und bessere Arbeitsbedingungen schaffen

Die Einführung von KI in der Arbeitswelt kann dazu beitragen, Engpässe bei Fachkräften abzufedern. In vielen Berufsfeldern, zum Beispiel in der Softwareentwicklung und im Bildungsbereich, gibt es bereits erste Ansätze dafür, mit KI einzelne Arbeitsschritte zu automatisieren. Dabei zeigt sich jetzt schon: Es sind einzelne Tätigkeiten, die automatisiert werden, nicht ganze Berufe. Aktuell gibt es keine Anzeichen dafür, dass durch den Einsatz von KI Arbeitsplätze wegfallen werden.

In Deutschland stehen viele Unternehmer*innen und Beschäftigte dem Einsatz von KI in der Arbeitswelt offen gegenüber. Im Finanzsektor und im verarbeitenden Gewerbe ist die Bereitschaft, die Potenziale von KI zu nutzen, dabei besonders hoch. Laut einer OECD-Umfrage sehen hier 80 Prozent der Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen die positiven Auswirkungen von KI auf Produktivität und Arbeitsbedingungen. Zu Recht, denn KI kann zum Beispiel von repetitiven und monotonen Tätigkeiten entlasten oder dabei helfen, Arbeitsunfälle zu vermeiden, und so Arbeitsqualität und Arbeitsschutz beträchtlich verbessern. Um diesen Trend zu verstärken und die Offenheit gegenüber der neuen Technologie zu fördern, ist es wichtig, dass die Beschäftigten die Systeme in ihrem Arbeitsalltag souverän als Hilfsmittel nutzen und sich auf sie verlassen können.

Akzeptanz für KI und Bewusstsein für Qualifikationsbedarfe schaffen

Hierfür brauchen die Beschäftigten neues Wissen und zusätzliche Fähigkeiten. Bereits 2021 verfügten 3,6 Prozent der Beschäftigten in Deutschland über KI-Kompetenzen oder beschäftigten sich beruflich mit KI. Das ist im internationalen Vergleich ein guter Wert – die USA kommen beispielsweise auf 1,6 Prozent, China auf 2,4 Prozent. Dennoch zeigt sich, dass wir bei der Verbreitung von KI in der Arbeitswelt noch weitgehend am Anfang stehen.

Um das KI-Ökosystem in Deutschland weiter zu fördern und KI flächendeckend in die Betriebe zu bringen, führt das BMAS deshalb gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart das Projekt KI-Studios durch. Unter dem Motto: „KI im Job: Erleben. Begreifen. Mitgestalten.“ wird mit den KI-Studios ein branchenübergreifendes und deutschlandweites Angebot geschaffen, das Beschäftigte und Unternehmen über die Potenziale und Grenzen der Technologie informiert, zur Mitgestaltung von KI-Systemen in ihrem Arbeitsumfeld befähigt und für Qualifikationsbedarfe sensibilisiert.

Mit interaktiven Demonstratoren, die eigens für das Projekt entwickelt wurden, können Beschäftigte in realistische Arbeitssituationen eintauchen und hautnah erleben, wie eine Unterstützung durch KI in ihrem Arbeitsalltag konkret aussehen kann. Begleitet werden sie dabei von erfahrenen Trainer*innen, mit denen sie ihre Erfahrungen reflektieren und ihre Fragen, Erwartungen oder Ängste diskutieren können. So lässt sich Vertrauen aufbauen und Akzeptanz fördern. Und das ist entscheidend! Denn nur wenn Beschäftigte die neue Technologie als Gewinn und Unterstützung erleben und von Anfang an in die Einführung einbezogen werden, kann KI erfolgreich und nachhaltig in der Arbeitswelt eingesetzt werden – und einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten.