Nachtschicht | 22. Jan 2020 Berlin
Nachtschicht: Diskussion zum Schwerpunkt Geld
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Die Highlights der Nachtschicht
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- 00:14:07 Was hat Geld für eine wesentliche Bedeutung außer, dass man damit bezahlen kann?
- 00:15:53 Was vermittelt Geld neben einem ökonomischen Wert?
- 00:17:09 Wozu brauchen wir Geld?
- 00:18:51 Was ist Geld (nach einem Erlebnis wie der Finanzkrise)?
- 00:21:39 Im Zuge der Digitalisierung verändert sich Geld. Was macht das gerade (mit der Gesellschaft)?
- 00:23:10 Verändert sich durch die Digitalisierung unser Verhältnis zu Geld?
- 00:23:55 Sieht man, dass sich etwas in unserem Ausgabeverhalten ändert oder in der Art, wie wir mit Geld umgehen?
- 00:26:28 Macht es für die Menschen einen Unterschied, ob sie Geld Cash oder digital ausgeben?
- 00:34:05 Können Sie einen kurzen Überblick über Blockchain geben?
- 00:37:12 Verlieren wir eine gemeinsame Geld-Sprache, wenn wir ein Meer an Währungen haben
- 00:42:48 Wird die Arm-Reich-Schere durch Digitalisierung verstärkt?
- 00:46:06 Was ist Swish?
- 00:53:01 Was ist der Vorteil von Regionalwährung?
- 00:55:12 Sehen Sie Chiemgauer als Währung?
- 00:58:35 Brauchen wir eine globale Währung?
- 01:01:00 Was ist M-Pesa und was ist Libra?
- 01:04:14 Brauchen wir eine Weltwährung?
- 01:11:03 Gab es in der Geschichte schon einmal Unternehmen oder Branchen, die Geld herausgegeben haben?
- 01:14:25 Wie sehen sie die unterschiedlichen Stellwerte von Freiheit in der heutigen Gesellschaft
- 01:16:34 Wie verschieben sich Machtgefüge? Wovor sorgen Sie sich, wenn Sie an Libra denken und liegt die Gestaltungsmacht überhaupt noch in der Hand des Staates oder schon bei den Banken?
Zuschauerfragen:
- 01:22:08 Bei der Bank kann man überziehen. Muss das nicht auch reguliert werden?
- 01:27:18 Haben Bürger*innen das Recht, sich durch Bargeld vor Negativzinsen zu schützen?
- 01:27:30 Durch eine Bargeldabschaffung könnten Zentralbanken eine effektivere Geldpolitik ermöglichen. In einer Welt der grenzüberschreitenden Zahlungsmittel, zum Beispiel digitaler Natur – wie würde sich das auf die Einflussnahme der Zentralbanken auswirken?
- 01:37:14 Ist es möglich, dass eine Währung, die einer natürlichen Knappheit unterliegt, wie früher Gold und ein System aus Währungen, die von verschiedenen nicht staatlichen Autoritäten garantiert werden, gegebenenfalls ein Commitment erzeugen können, das hilfreich wird?
- 01:41:20 Ist eine Überlegung, 1- und 2-Cent-Münzen abzuschaffen?
- 01:46:15 Werden bei Bitcoin oder Libra Umsatzsteuern fällig?
- 01:47:30 Schalten Bitcoin die Banken und andere Arbeitsplätze aus?
- 01:52:37 Stellen wir uns vor, es sei 2040. Womit wird der Kaffee bezahlt?
Der Wert von Währungen in der digitalen Welt
Technikaffine Länder wie Schweden scheinen Vorreiter einer bargeldlosen Gesellschaft, in der zukünftig womöglich virtuelle Währungen wie Bitcoins, Facebooks zwar zurückgezogene, aber sicherlich nicht aufgegebene Kryptowährung „Libra“ oder aber Plattform-Likes den Zahlungsverkehr bestimmen könnten.
Was aber sind die Konsequenzen einer fortgeschrittenen Symbiose von Währung und Digitalisierung für unser globalisiertes Wirtschaftsgefüge und für das internationale Zahlungssystem? Die dritte Nachtschicht widmet sich parallel zum 50. Weltwirtschaftsforum in Davos dem Schwerpunkt Geld und stellt Fragen von Sicherheit, Transparenz und der Verschiebung von Machtgefügen zur Debatte.
Weitere spannende Diskussionen finden Sie auch auf unserem YouTube-Kanal.
Unsere Moderatorinnen
Selbständige Journalistin und Moderatorin
Selbständige Journalistin und Moderatorin
Tanja Samrotzki ist selbständige Journalistin und Moderatorin. Als Parlamentskorrespondentin hat sie 20 Jahre für verschiedene Fernsehsender über das politische Geschehen in Bonn und Berlin berichtet. Ihre profunde Kenntnis politischer Themen, Akteure und Strukturen bringt sie ein in die lebendige Gestaltung verschiedenster Formate - vom Kongress bis zum Streitgespräch. Tiefschürfend vorbereitet und kühn improvisierend, zu allen Themen, die der Rede wert sind.
Konnektiv
Konnektiv
Geraldine de Bastion ist britisch/deutsche Politikwissenschaftlerin mit langjähriger Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Netz-Aktivisten, Regierungen, Start-Ups und Nicht-Regierungsorganisationen in der ganzen Welt. Ihr Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Digitalisierung, Innovation und Menschenrechte. Geraldine ist Mitgründerin und Geschäftsführerin der Beratungsfirma Konnektiv (2013). Konnektiv berät unterschiedlichste Kunden zum Thema digitale Transformation, unter anderem das Deutsche Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ). Geraldine de Bastion ist Gründerin des Global Innovation Gathering (GIG), ein weltweites Netzwerk von Grassroot-Innovatoren, sozialen Unternehmen, Makerspaces und Innovationsschmieden. 2018 schrieb sie das Drehbuch und moderierte die Arte-Dokumentation „Digital Africa“, in der viele der aktiven Innovatoren aus dem GIG-Netzwerk portraitiert werden. Seit 2012 ist sie Mitglied des Kurator*innen-Teams der re:publica, Europas größter Konferenz zum Themenfeld Internet und Gesellschaft und organisiert regelmäßig Veranstaltungen zu Politik und Digitalisierung. Letztes Jahr organisierte sie die erste re:publica in Accra, Ghana mit über 2000 Teilnehmer*innen und über 260 Sprecher*innen aus ganz Afrika.
Unsere Gäste
Scalewonder
Scalewonder
Co-Founderin und Managing Partner
»Über digitales Geld kann Macht zurückgegeben werden. Bisher profitieren hauptsächlich Privilegierte. Nicht jeder kann z. B. über Banken Konten eröffnen.«
Dr. Natalie Tillack ist Co-Founderin und Managing Partner von Scalewonder, einer Blockchain-Beratung mit Sitz in Berlin. Hier baut sie ein Ökosystem auf, bei dem sie auf der einen Seite Startups mit Wachstums- und Skalierungsthemen unterstützt, auf der anderen Seite Synergien zu ausgewählten Unternehmen oder Investoren herstellt.
Natalie hat in computergestützter Physik promoviert und ihren PhD 2016 an der Universität Oxford erhalten. Sie hat anschließend als Associate bei McKinsey & Company digitale Projekte getrieben, und pro Bono Beratungsprojekte für das deutsche Startup-Ökosystem geführt. Sie ist nun Mentorin für Techstars, und wertschätzt die starke Verbindung zu den Alumni Societies der Universität Oxford, der Max Planck Gesellschaft, und der Friedrich-Naumann Stiftung.
Bundesministerium der Finanzen
Bundesministerium der Finanzen
Abteilungsleiter für Grundsatzfragen und internationale Wirtschaftspolitik
»Nobelpreisträger Robert Mundell hat nicht umsonst die Frage nach dem optimalen Währungsraum gestellt, der zu klein oder zu groß sein kann. Mit einer Weltwährung wäre der Währungsraum zu groß gewählt, was ökonomisch nicht sinnvoll wäre.«
Jakob von Weizsäcker ist seit 2019 Abteilungsleiter für Grundsatzfragen und internationale Wirtschaftspolitik im Bundesministerium der Finanzen in Berlin. Von 2014 bis 2019 war er Mitglied des Europäischen Parlaments (SPD) für Thüringen. Zuvor war er u. a. Abteilungsleiter für Wirtschaftspolitik und Tourismus im Thüringer Wirtschaftsministerium, Resident Fellow bei der Denkfabrik BRUEGEL in Brüssel und Economist bei der Weltbank in Washington DC und Duschanbe.
Freie Journalistin
Freie Journalistin
Freie Journalistin und Filmautorin
»In Zeiten der Digitalisierung sind Daten das Geld im Netz, an denen sich Konzerne ohne zu fragen bereichern. Wie ich bezahle, ist entscheidend, um Kontrolle zu gewinnen.«
Kathrin Latsch ist Journalistin und Filmautorin z. B. für Reportagen, Fernsehberichte und Dokumentationen u. a. für ARTE und das NDR Fernsehen. Seit 2008 arbeitet sie mit einem Netzwerk von Währungsexperten zusammen, die sich dafür einsetzen, dass Geld allen Menschen in der Gesellschaft dient. Sie ist Geschäftsführerin von MONNETA, einer gemeinnützigen Gesellschaft, die sich mit alternativen Geldsystemen, Komplementärwährungen und nachhaltiger Finanzwirtschaft befasst.
Numismatische Kommission der Länder
Numismatische Kommission der Länder
Stellvertretender Vorsitzender
»Der Begriff "Coin" (dt. Münze) verbietet sich für digitales Geld wie "Bitcoin". Münzen sind geprägtes Geld, die nur ein Staat ausgeben kann, und ein staatliches Produkt ist die Bitcoin eben gerade nicht.«
Prof. Dr. Bernhard Weisser studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte in Göttingen, Köln, Athen und München. Für seine Promotion über die kaiserzeitliche Münzprägung von Pergamon erhielt er das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts, das ihn ein Jahr lang durch die Länder am Mittelmeer führte. Seit 1996 arbeitet er im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin und ist der Direktor des größten Archives alten Geldes in Deutschland.
Er forscht zur antiken Münzprägung und lehrt Numismatik an der Humboldt-Universität. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Numismatischen Kommission der Länder, Mitglied des Internationalen Numismatischen Rates und Jurymitglied bei den Künstlerwettbewerben für die Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland.
Die Zeit
Die Zeit
Leiterin des Frankfurter Büros
»Vertrauen ist entscheidend für die Anerkennung von Geld. Digitales Geld bekommt immer mehr Akzeptanz, obwohl wir Deutschen immer noch Fans von Bargeld sind.«
Geboren 1979, Studium der VWL und Politik in Köln und Stockholm, parallel Besuch der Kölner Journalistenschule. 2006 bis 2016 bei der "FAZ", vor allem in der Wirtschaftsredaktion der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Seit Sommer 2016 bei der ZEIT als stellvertretende Leiterin des Wirtschaftsressorts. Seit Herbst 2018 Leiterin des Frankfurter Büros der ZEIT.