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Nachtschicht | 19. Feb 2020 Berlin

Nachtschicht: Diskussion zum Schwerpunkt Medien

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Die Zukunft der neuen Medienlandschaft

Längst haben Social-Media-Formate das lineare Fernsehen überholt und neue Zielgruppen erschlossen; Jobprofile wie "Social-Media-Manager*in“ oder "Influencer*in" bezeugen, dass der Wandel nicht nur im Alltag, sondern auch in der Arbeitswelt stattfindet. Zwar werden im Entwurf des Medienstaatsvertrages 2020 die neu entstandenen, brancheninternen Macht- und Konkurrenzverhältnisse durch Plattformen und Streamingdienste an die Entwicklungen angepasst und neu geregelt.

Doch wie wird konkret Meinungsbildung sichergestellt angesichts von Individual-Streaming und Social Bot-Nutzung? Welche Funktionen können öffentlich-rechtliche Angebote in der neuen Medienlandschaft für sich behaupten? Wer setzt die Regeln für Social-Media-Plattformen, Suchmaschinen und Videoportale – und braucht es dazu nicht eine europäische Kommunikations- und Contentplattform? In der vierten Nachtschicht mit dem Schwerpunkt Medien stehen die Auswirkungen auf das zukünftige demokratische Fundament einer Gesellschaft im Mittelpunkt.

Weitere spannende Diskussionen finden Sie auch auf unserem YouTube-Kanal.

Unsere Moderatorinnen

  • Konnektiv

    Geraldine de Bastion ist britisch/deutsche Politikwissenschaftlerin mit langjähriger Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Netz-Aktivisten, Regierungen, Start-Ups und Nicht-Regierungsorganisationen in der ganzen Welt. Ihr Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Digitalisierung, Innovation und Menschenrechte. Geraldine ist Mitgründerin und Geschäftsführerin der Beratungsfirma Konnektiv (2013). Konnektiv berät unterschiedlichste Kunden zum Thema digitale Transformation, unter anderem das Deutsche Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ). Geraldine de Bastion ist Gründerin des Global Innovation Gathering (GIG), ein weltweites Netzwerk von Grassroot-Innovatoren, sozialen Unternehmen, Makerspaces und Innovationsschmieden. 2018 schrieb sie das Drehbuch und moderierte die Arte-Dokumentation „Digital Africa“, in der viele der aktiven Innovatoren aus dem GIG-Netzwerk portraitiert werden. Seit 2012 ist sie Mitglied des Kurator*innen-Teams der re:publica, Europas größter Konferenz zum Themenfeld Internet und Gesellschaft und organisiert regelmäßig Veranstaltungen zu Politik und Digitalisierung. Letztes Jahr organisierte sie die erste re:publica in Accra, Ghana mit über 2000 Teilnehmer*innen und über 260 Sprecher*innen aus ganz Afrika.

  • Journalist, Moderator und Mitbegründer Work Awesome

    Lars Gaede ist freier Journalist, Moderator und Mitbegründer der Konferenzreihe Work Awesome zum Thema Zukunft der Arbeit. Er lebt in New York und Berlin und arbeitete zuvor u.a. als Textchef beim Popkulturmagazins "Interview" (deutsche Ausgabe), als Redakteur beim Technologie-Magazin WIRED, bei der "Neon" und bei der "ZEIT".

Unsere Gäste

  • Staatskanzlei Rheinland-Pfalz

    Staatssekretärin für Medien und Digitales

    »Plattformen und Suchmaschinen sind die heutigen Gatekeeper. Wir müssen uns ganz neu auf Spielregeln einigen. Diskriminierungsverbot und Transparenz sind hier entscheidend.«

    Heike Raab ist seit 2015 Staatssekretärin für Medien und Digitales und Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa. Sie koordiniert die Arbeit der Rundfunkkommission der Länder für das Vorsitzland Rheinland-Pfalz. Von 2011 bis 2015 war sie Staatssekretärin im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur und in dieser Funktion CIO der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Davor war sie für zehn Jahre Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz und von 2001-2006 Medienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

  • Freier Kommunikationsberater

    »Startups mit KI-basierten Sprachtools haben gezeigt, dass durch die Überwindung der Sprachbarriere, Menschen in Europa neu zusammengebracht werden können. Eine öffentlich-rechtliche Plattform für Europa würde zudem eine europäische Öffentlichkeit mit Nachrichten aus europäischer Perspektive möglich machen. So könnten wir die nationalen Medienblasen in Europa aufbrechen.«

    Johannes Hillje ist selbstständiger Politik- und Kommunikationsberater in Berlin und Brüssel. Er berät Institutionen, Parteien, Politiker, Unternehmen und NGOs. Zuvor arbeite er u. a. im Kommunikationsbereich der UN in New York und in der heute.de-Redaktion des ZDF. Hillje ist Policy Fellow bei der Denkfabrik Das Progressive Zentrum in Berlin. Er hat an der London School of Economics einen Masterabschluss in Politics and Communication abgelegt. Im Dietz-Verlag erschienen seine beiden Bücher "Propaganda 4.0. Wie rechte Populisten Politik machen“ (2017) und "Plattform Europa" (2019). Hillje twittert unter @JHillje und ist außerdem digital unter www.johanneshillje.de erreichbar.

  • rbb

    Journalist

    »Der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk hat einen hohen gesellschaftlichen Wert. Wir müssen weiter klassische Medien bedienen und gleichzeitig unsere Präsenz im Netz verstärken. Netzkommunikation wird immer wichtiger. Vor allem bei den unter 40-jährigen. Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir die erreichen, die nur noch in sozialen Netzwerken unterwegs sind. Dafür haben wir Formate bei ‚Funk‘ entwickelt.«

    Dr. Jan Schulte-Kellinghaus wurde 1969 in Duisburg geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Erfurt und arbeitete nebenher als Reporter für Hörfunk und Fernsehen. Ab 1994 war er als Reporter für das ZDF Landesstudio Thüringen tätig, dessen stellvertretender Leiter er 1996 wurde. 1998 ging er als stellvertretender Redaktionsleiter zum ZDF-Boulevardmagazin "Hallo Deutschland".

    Ab dem Jahr 2000 leitete Schulte-Kellinghaus die Talkredaktion des NDR in Hamburg, 2005 zusätzlich die Unterhaltungsredaktion. Ab 2007 war er für den Programmbereich NDR Fernsehen und Koordination beim NDR verantwortlich und ab 2010 Geschäftsführer ARD Koordination Vorabend. Seit März 2017 ist Schulte-Kellinghaus Programmdirektor beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Dort ist er für alle sechs Radioprogramme, das Fernsehprogramm sowie das digitale Portfolio verantwortlich.

  • taz

    Auslandsredakteurin der taz mit dem Schwerpunkt Osteuropa und Balkan

    »Mediale Kompetenz ist entscheidend im Zeitalter der Digitalisierung. Junge Menschen, die sich hauptsächlich über soziale Medien informieren, müssen wissen, wie man Fake News erkennt. Dafür braucht es Qualitätsmedien einerseits, aber vor allem auch frühe Vermittlung von Medienkompetenz.«

    Barbara Oertel, Jahrgang 1964, studierte Politikwissenschaft und Russistik sowie Medien und Interkulturelle Kommunikation in Hamburg, Paris, St. Petersburg und Sofia. Seit 1995 ist sie Auslandsredakteurin der taz mit dem Schwerpunkt Osteuropa und Balkan. Seit 2011 ist sie eine der beiden LeiterInnen der Auslandsredaktion.