Newsletter Verantwortung für Künstliche Intelligenz: Die Abteilung Denkfabrik startet ins neue JahrLiebe*r Abonnent*in, gemeinsam mit den anderen Mitgliedstaaten hat die Bundesregierung heute in Brüssel der KI-Verordnung zugestimmt. Mit diesem Meilenstein ist der Weg für die formelle Verabschiedung durch die EU-Institutionen im März 2024 frei. Mit der KI-Verordnung schafft die EU einen menschenzentrierten und innovationsfreundlichen Rechtsrahmen, der für die Gestaltung von KI auch auf globaler Ebene wegweisend ist. Besonders hervorzuheben ist, dass für viele KI-Anwendungen aus dem Arbeitskontext – wie bspw. bei der Leistungsbewertung von Beschäftigten und bei der Auswahl von Bewerber*innen – als „Hochrisiko-Systeme“ besondere Anforderungen gelten. Allerdings wird die KI-Verordnung als sektorübergreifende Regelung nicht alle Besonderheiten des Einsatzes von KI am Arbeitsplatz berücksichtigen können. Daher ist es umso wichtiger, dass eine klarstellende Öffnungsklausel aufgenommen worden ist, die es dem nationalen Gesetzgeber ermöglicht, im Arbeitsrecht einen weitergehenden Schutz von Arbeitnehmenden zu schaffen. Die KI-Verordnung schafft durch einheitliche Regelungen Rechtssicherheit für alle Anbieter von KI im europäischen Binnenmarkt und kann so die Verbreitung vertrauenswürdiger KI fördern. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen vom KI-Einsatz in Deutschland profitieren. KI ist eine Chance, die Produktivität zu erhöhen und Beschäftigte zu entlasten, und zwar in der Breite der Wirtschaft. So sind die Einsatzpotenziale von KI in wichtigen Wirtschaftsbereichen Deutschlands wie dem verarbeitenden Gewerbe hoch. Zudem kann KI in einigen Berufen mit hohen Fachkräfteengpässen zukünftig eine größere Rolle spielen. Erste Studien zeigen bereits, dass Beschäftigte mit Zugang zu generativer KI ihre Aufgaben schneller und besser lösen können. Beispielsweise konnten Kundenbetreuer*innen im Durchschnitt 14% mehr Fälle pro Stunde bearbeiten, Software-Entwickler*innen eine Programmieraufgabe in der Hälfte der Zeit lösen und Berater*innen 12% mehr Aufgaben lösen - bei 40% besserer Qualität der Ergebnisse. Ein neues KI-Studio öffnet seine Türen Diese Potenziale gilt es in Zukunft zu nutzen. Die Voraussetzung dafür ist, dass Beschäftigte KI am Arbeitsplatz als echte Entlastung und Unterstützung erfahren und in ihrem Arbeitsalltag souverän mit der Technologie umgehen können. Hierzu müssen sie die Entwicklung und Einführung von KI-Anwendungen von Anfang an entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse mitgestalten können. In unserem Projekt KI-Studios lernen Beschäftigte und ihre Interessensvertretungen, wie das geht und was es dafür braucht. Am 1. Februar ist das Angebot des Projekts mit der Eröffnung des zweiten KI-Studios in Stuttgart durch unsere Staatssekretärin Lilian Tschan noch vielfältiger geworden. Zu entdecken gibt es neue Veranstaltungen und Demonstratoren, die an realistischen Praxisbeispielen zeigen, wie KI am Arbeitsplatz eingesetzt werden kann. Gute Aussichten: Die nächsten Veranstaltungen von Civic Coding Die Verbreitung von KI, die den Menschen dient, steht bei der KI-Verordnung im Fokus. An diesem Punkt setzen Formate wie das Civic Coding-InnovationCamp am 2. und 3. Februar an, indem die Initiative die engagierte Zivilgesellschaft durch finanzielle und ideelle Unterstützung befähigt, KI im Einklang mit den Bedürfnissen und Werten unserer Gesellschaft zu entwickeln. 32 Teams werden beim heutigen InnovationCamp ihre Ideen für soziale, nachhaltige und partizipative KI-Anwendungen schärfen und am zweiten Tag vor einem Expert*innen-Gremium pitchen. Die vielversprechendsten Ideen werden mit bis zu 30.000 Euro für ihre Weiterentwicklung prämiert. Wir sind sehr gespannt auf die Ideen und drücken allen Teams die Daumen. Stichwort Zivilgesellschaft: Wir möchten Sie auf unsere kommenden Civic-Coding-Veranstaltungen hinweisen. Ab Februar finden monatlich Civic-Coding-Foren statt, bei denen Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis Aspekte relevanter Digitalthemen vorstellen und für Fragen bereitstehen. Die Veranstaltung richtet sich nicht nur, aber vor allem an Projektteams, die an ihren Konzepten arbeiten, um so die Möglichkeit zum Austausch über ihre Arbeit zu bekommen. Den Anfang macht das Forum am 13.02.24 zum Thema „Zielgruppenschärfung – so haltet ihr eure Zielgruppe im Blick“. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Civic-Coding Webseite. Digitalstrategie am Mittag: Der Brown Bag Lunch am 29. Januar Inspirierende Diskussionen beim Mittagessen auf dem GovTech Campus: Am 29. Januar 2024 fand auf Einladung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr der Brown Bag Lunch zum Thema „Chancen von Digitalisierung und Datennutzung für die Arbeitswelt“ mit Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft als Gast statt. Die Einblicke in die Umsetzung der Digitalstrategie der Bundesregierung wurden lebhaft mit Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutiert. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für den regen Austausch! KI und die Zukunft auf die Arbeitswelt und Gesellschaft Das World Economic Forum hat in seinem Global Risk Report zukünftige Entwicklungen im Zusammenhang mit KI in den Blick genommen. Im BMAS schauen wir nicht nur auf das, was die Technologie bereits heute schon kann, sondern auch darauf, wie sich KI in Zukunft auf die Arbeitswelt und Gesellschaft auswirken wird. Um Antworten darauf zu finden, nutzen wir unsere Deep Dives. Die Tiefenanalysen, einige davon bereits verfügbar auf unserer Webseite (zum Beispiel „Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz - fünf Kurzszenarien zur Mensch-Technik-Interaktion 2030“), analysieren zukünftige und potenziell weitreichende Veränderungen für die Arbeitsgesellschaft. Sie sind ein wichtiger Teil der Strategischen Vorausschau des BMAS und helfen uns, die zukünftige Arbeitswelt besser zu verstehen und zu gestalten. Aktuell schauen wir besonders auf die künftigen technologischen Entwicklungen im Bereich generativer KI. Wir halten Sie dazu auf dem Laufenden. Wir wünschen eine informative Lektüre! |
KI-Observatorium
Gestern eröffnete Lilian Tschan das 2. KI-Studio in Stuttgart mit neuen Demonstratoren und umfangreichen Workshop-Angeboten.
Civic Coding
Ab Februar finden monatlich Civic-Coding-Foren statt, bei denen Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis Fragen zu relevanten Digitalthemen beantworten.
Denkfabrik
Wie sich generative KI auf die Arbeitswelt auswirken wird, können Sie in unseren Deep Dives nachlesen.