Liebe*r Abonnent*in,
nicht nur in den Weihnachtsliedern dieser Tage wird gerne ein Blick aufs vergangene Jahr oder das letzte Weihnachten geworfen - auch die Denkfabrik nutzt den Jahreswechsel für einen gar nicht wehmütigen Blick auf das Jahr 2019: Nachdem wir im Oktober 2018 unsere Arbeit aufgenommen haben, blicken wir 2019 nun zum ersten Mal und mit großer Freude auf volle zwölf Monate zurück. Denn wir konnten eine Menge - Debatten wie Aktivitäten - anstoßen und realisieren!
Eines der zentralen Themen der Denkfabrik ist und bleibt der Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Dieses Jahr hat die Denkfabrik die Umsetzung von arbeits- und gesellschaftspolitisch relevanten Projekten zu Arbeit, Gesellschaft und Technikfolgen aus der bereits Ende 2018 verabschiedeten
KI-Strategie gestartet: Ein Meilenstein hier ist das
KI-Observatorium, das die mit der Anwendung von KI verbundenen Auswirkungen auf Arbeit und Gesellschaft analysieren und Handlungsempfehlungen und Maßnahmen zu deren Gestaltung entwickeln wird. Nach Abschluss der aktuellen Konzeptions- und Implementierungsphase wird es im ersten Quartal 2020 seine Arbeit aufnehmen.
Ebenfalls dieses Jahr wurden die Arbeiten am
Modellprojekt Civic Technology und seiner multifunktionalen Online-Förderplattform begonnen. Es soll innovative, gemeinwohlorientierte daten- und KI-basierte Anwendungen in und für Kommunen sowie in kulturellen und zivilgesellschaftlichen Institutionen fördern. Begonnen haben wir mit der konzeptionellen Phase des Modellprojektes in einem Workshop auf der diesjährigen re:publica und werden im ersten Halbjahr des neuen Jahres in die nächste Phase starten.
Die
re:publica 2019 im Mai war für uns ein Highlight: Drei Tage lang konnten wir in einer temporären Außenstelle der Denkfabrik gemeinsam mit mehr als 70 Speaker*innen und einem interessierten Publikum darüber nachdenken, debattieren und streiten, wie sich Macht- und Kooperationsverhältnisse in der Digitalen Transformation verändern. Das war nicht nur inspirierend, sondern hat uns auch viel Spaß gemacht! Den auf der re:publica gestarteten Schwerpunkt
Macht- und Kooperationsverhältnisse führen wir in verschiedenen Formaten weiter fort.
Dem ebenfalls auf der re:publica durchgeführten halbtägigen Workshop zum Thema
Plattformökonomie folgten dann Ende Mai zwei arbeitsreiche Labs. Die beiden interdisziplinären Gruppen, zusammengesetzt aus Plattformbeschäftigten, Plattformbetreiber*innen, Wissenschaftler*innen und Gewerkschaftler*innen diskutierten vier Tage lang intensiv über die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Thema und rangen um Verständnis für die jeweiligen Positionen – beeindruckend, was alles an Aspekten auf den Tisch kam und welche Handlungsempfehlungen zum Thema Plattformökonomie in den beiden parallelen Labs erarbeitet wurden! Den "Spirit" der Labs trug die Denkfabrik auch auf den Digital-Gipfel der Bundesregierung Ende Oktober in Dortmund, wo Teilnehmer*innen aus dem Kreis beider Labs sich mit Bundesminister Heil in einem
Speed-Debating über die Faktoren für gute Arbeit in der Plattformökonomie austauschten.
Teil des Selbstverständnisses der Denkfabrik ist der Blick über die klassischen Themen des
BMAS hinaus, daher sind wir sehr stolz auf unsere neu gestartete After-Work-Gesprächsreihe
Nachtschicht. Hier stehen gesellschaftlich relevante Aspekte einer zukünftigen Arbeitsgesellschaft wie
z. B. die Auswirkungen der digitalen Transformation auf "Geld", "Klima", "Medien" oder "Geschlechter" im Mittelpunkt. In unregelmäßigen Abständen laden wir daher abends in die Denkfabrik ein, um den spannenden Prozess der Neuformulierung unserer Gesellschaft gemeinsam mit zentralen Debattenteilnehmer*innen und handelnden Akteur*innen des Wandels zu reflektieren. Einen Rückblick auf die beiden letzten Nachtschichten zu den Themen "Wirtschaft" und "Spielen" sowie einen Ausblick auf die kommenden finden Sie auf unserer Website oder auf dem YouTube-Kanal der Denkfabrik.
Ganz aktuell, nämlich am 11. Dezember, fand unser erster
Thinkathon zur "Arbeitsgesellschaft 2040" statt. Wir wollten die Erwartungen, Bedürfnisse und Werte von jungen Berufseinsteiger*innen, Gründer*innen oder Betriebsrät*innen mit Blick auf eine zukünftige Arbeitswelt erfahren. Dazu haben die Teilnehmer*innen im Alter von 16 bis 27 Jahren einen ganzen Tag mit uns Ideen und Visionen einer Arbeitsgesellschaft des Jahres 2040 entwickelt und zum Abschluss mit Bundesminister Hubertus Heil darüber diskutiert. Spannend, dieser sehr junge Blick auf unsere sich permanent wandelnde Arbeitsgesellschaft!
Die letzten zwölf Monate haben gezeigt, wo der Fokus der Denkfabrik liegt: Wir wollen die Digitale Transformation nicht abwarten, sondern gestalten; wir wollen die Arbeitsgesellschaft der Zukunft antizipieren, greifbar(er) machen und die politischen Rahmenbedingungen für den notwendigen Wandel der Strukturen setzen. Dazu werden wir auch im kommenden Jahr jede Menge inhaltliche Impulse setzen und bei jeder Gelegenheit mit Ihnen diskutieren. Denn dieser Austausch – bei der Nachtschicht, auf der re:publica, in wissenschaftlichen Formaten, bei Labs, Workshops oder einfach nur per Mail – ist ein Fundament unserer Arbeit. Wir möchten uns daher herzlich für ein spannendes, anregendes, kontroverses, aber immer inspirierendes Jahr bei Ihnen bedanken, wünschen Ihnen fröhliche Festtage und freuen uns auf ein Wiedersehen im neuen Jahr!
Ihr Team der Denkfabrik
www.denkfabrik-bmas.de