bis vor wenigen Jahren wurden Informationen noch hauptsächlich über das Fernsehen und Radio bezogen – heute konsumieren wir Medien wann wir wollen, wo wir wollen und wie wir wollen.

Die Konsumgewohnheit der Nutzer*innen verändert auch das demokratische Potenzial von Medien – der sogenannten "vierten" Macht. Heute kann theoretisch jeder Mensch Meinungen und Inhalte niedrigschwellig in einer reichweitenstarken Öffentlichkeit platzieren.

Zugleich nehmen neue Technologien Einfluss auf den gesellschaftlichen Diskurs wie z. B. versuchte Einflussnahmen durch Social Bots bei Wahlen oder der Umgang mit Hate Speech auf sozialen Plattformen zeigen. Die Meinungsvielfalt zeigt sich vielfach in fragmentierten, parallelen und scheinbar gleichwertigen Wahrheiten, die ungefiltert nebeneinanderstehen. Nicht nur für uns Nutzer*innen bedarf es also eines wachen Umgangs mit Medieninhalten – auch die Politik muss immer wieder gesetzgeberische Maßnahmen prüfen und sich den neuen Fragen stellen. Dies tut sie in diesem Jahr u. a. durch den kürzlich beschlossenen Medienstaatsvertrag, eine Weiterentwicklung des Rundfunkstaatsvertrags.

Doch offene Fragen bleiben: Wie wird innerhalb einer freien Gesellschaft demokratische Meinungsbildung sichergestellt, und wo ist staatliche Regulierung notwendig? Welche Funktionen können öffentlich-rechtliche Angebote heute für sich behaupten? Braucht es eine europäische Kommunikations- und Contentplattform? Und wie verändern sich nicht nur die Berufsbilder der Medienlandschaft, sondern auch wir alle?

Diese und weitere Fragen wollen wir bei der Nachtschicht am 19. Februar um 18:30 Uhr u. a. mit Staatssekretärin Heike Raab, dem Autor Johannes Hillje, Dr. Jan Schulte-Kellinghaus vom rbb und natürlich mit Ihnen diskutieren!

Wir freuen uns, Sie bald in der Denkfabrik im BMAS begrüßen zu dürfen!

Das Team der Denkfabrik