Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft
 

Technikgestaltung braucht eine informierte Zivilgesellschaft

 

Liebe*r Abonnent*in,

die europäische KI-Verordnung, auch AI Act genannt, schafft mit einem risikobasierten Ansatz klare Regeln für KI-Systeme in der EU. Dabei werden u. a. rechtliche Anforderungen für sogenannte Hochrisiko-KI-Systeme im Arbeits- und Sozialbereich geschaffen. Wie auch bei anderen Produkten üblich, soll hierbei die Erarbeitung von technischen Standards und Normen eine zentrale Rolle spielen: Mit ihrer Hilfe kann die KI-Verordnung weiter konkretisiert und für die Praxis noch greifbarer gemacht werden. Sie geben den Unternehmen eine rechtssichere Orientierung dafür, wie beispielsweise die Anforderungen an menschliche Aufsicht und Transparenz bei KI-Systemen umgesetzt werden können.

Die Bedeutung und auch der Nutzen von Standardisierung und Normung - im politischen, rechtlichen aber auch ganz praktischen Sinne - ist vielen Akteur*innen außerhalb der Wirtschaft bislang noch nicht bekannt. Da Technikgestaltung zudem eine der großen Machtfragen in unserer Arbeitsgesellschaft ist, muss der Prozess der Technikgestaltung mit einer umfassenden gesellschaftlichen Orientierung geführt werden. Das Thema ist stark von Wertedebatten geprägt. Für eine ausgewogene und praxisrelevante Standardisierung braucht es daher die möglichst informierte Beteiligung unterschiedlicher Akteur*innen - gerade auch aus der Zivilgesellschaft.

Um zivilgesellschaftliche Organisationen und interessierte Bürger*innen zu einer aktiven Partizipation in Fragen von Normung und Standardisierung zu befähigen, wollen wir ihnen Grundlagen zu den diskutierten Themenschwerpunkten vermitteln. Bei unserer im April gestarteten Reihe Civic Coding x ZVKI zur Standardisierung von KI-Systemen wird die Thematik in die Diskussion rund um die KI-Verordnung eingebettet. Expert*innen aus Theorie und Praxis bringen dazu verschiedene Perspektiven und Einblicke ein. Eröffnet wurde die Reihe am 25. April durch Lilian Tschan, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Wirksam testen: 4. Civic Coding-Forum startet

In wenigen Wochen findet bereits das vierte Civic Coding-Forum statt. Diesmal dreht sich alles darum, wie man eine Projektidee und ihre Wirksamkeit testet. Wie können Zielgruppen Prototypen am besten erproben? Wie geht man mit ihrem Feedback um? Am 21.05.2024 um 17:00 Uhr geben Expert*innen Impulse und Tipps zum Vorgehen und zu verschiedenen Testmethoden. Melden Sie sich an und seien Sie dabei!  

Civic Coding-Projektberatung unterstützt gemeinwohlorientierte KI-Anwendungen

Für KI-Projekte, die Lösungen für gesellschaftliche Probleme liefern, braucht es innovative Ideen und ein kreatives Mindset – ein Blick von außen kann dabei hilfreich sein und dazu beitragen, dass aus einer Idee ein tragfähiges Modell wird. Deshalb bieten wir im Rahmen der Initiative Civic Coding ein kostenloses Beratungsangebot für gemeinwohlorientierte KI-Projekte an. Wir beraten Teams bestehend aus Vereinen, gemeinnützigen Unternehmen, Start-ups und Privatpersonen bis zu 30 Stunden im 1-zu-1-Gespräch. Interessierte erhalten unter anderem Tipps zu nachhaltigen Finanzierungs- und Geschäftsmodellen und erfahren, wie sie Daten sammeln, aufbereiten, verwalten und bereitstellen können. Die Beratung erfolgt online bis Oktober 2024.

Neue Angebote im Projekt KI-Studios durch unsere Netzwerkpartner

Drei, zwei, eins: los! Im April startete unser Netzwerkpartner cmt in Erfurt im Herzen Thüringens mit neuen KI-Studios-Workshops und erweitert damit das Angebot für Beschäftigte und deren Interessensvertretungen im östlichen Teil der Republik. Ab sofort können Workshops zu Themen wie Chancen und Grenzen der Technologie oder KI-Assistenzsystemen kostenlos auf der cmt-Homepage gebucht werden. Nach Erfurt wird cmt die Städte Leipzig, Dresden, Koblenz sowie Saarbrücken ansteuern. Ebenfalls neu in unserem KI-Studios-Netzwerk ist die bwcon, die ihr Angebot mit einem Workshop auf dem Open Innovation Kongress in Stuttgart gestartet hat. Beim "Innovation Promptathon" ging es darum, wie generative KI-Systeme à la ChatGPT Beschäftigte im Arbeitsumfeld unterstützen können.

Im Rahmen unseres Förderprogramms „Civic Innovation – Förderung von gemeinwohlorientierten KI-Projekten“ stellen wir heute folgende Projekte vor: 

Social Knowledge Graph: öffentliche Informationen einfach, für alle

Wir leben in einer Welt, in der Informationen exponentiell wachsen und zunehmend digitalisiert werden. Doch noch wird vielen Menschen der Zugang zu verständlichen und handlungsorientierten Informationen erschwert. Das betrifft vor allem soziale und berufliche Angebote von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen. Denn Informationen, die eigentlich allen zugänglich sein sollten, sind oft verstreut, unstrukturiert und für Laien nur schwer verständlich. Das Projekt Social Knowledge Graph will das ändern und mittels KI und Open Data gesellschaftliches Wissen in leicht verständlicher Sprache barrierefrei, vernetzt und wiederverwendbar zur Verfügung stellen. Zu diesem Zweck werden ein Wissensgraph für regionale Informationen und eine KI-Übersetzung in Leichtes Deutsch kombiniert.


TALAINTED: Mit virtuellen KI-Avataren den Zugang zur IT-Berufsorientierung erleichtern

Für Digitalisierung begeistern und insbesondere Mädchen, Frauen und sozioökonomisch benachteiligten Jugendlichen den Weg in die IT-Branche ebnen, und zwar durch den Einsatz von KI – das ist das Ziel des Projektes TALAINTED. Mit Hilfe von Avataren will das Projektteam Berufsorientierungskurse motivierend, videobasiert und zielgruppengerecht gestalten und so die benötigten Kompetenzen leichter erlernbar machen. Auf diese Weise soll ein Beitrag geleistet werden, dem Fachkräftemangel in der MINT- und Digitalbranche entgegenzuwirken.

Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre und einen sonnigen Mai!
Ihr Team der Denkfabrik

 
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Civic Coding

Standardisierung braucht Beteiligung!

 

Wie können sich Interessierte aus der Zivilgesellschaft mit dem AI Act und den dadurch entstehenden Normungsprozessen auseinandersetzen? Jetzt anmelden!

 
 

Civic Coding

Richtig testen: 4. Civic Coding-Forum startet

 

Wie lassen sich Projektidee und ihre Wirksamkeit testen, und wie können Zielgruppen Prototypen am besten erproben? Im Civic Coding-Forum geben Expert*innen Impulse und Tipps.

 
 

Civic Coding

Beratung für gemeinwohlorientierte KI-Projekte

 

Die Initiative Civic Coding berät Vereine, gemeinnützige Unternehmen und Privatpersonen zu KI, Daten, Strategie und Organisation – online und kostenfrei.

 
 

KI-Observatorium

Neue Workhops im Rahmen der KI-Studios

 

Es gibt noch freie Plätze für das vielfältige Angebot unseres neuen Netzwerkpartners cmt zu den Potenzialen und Herausforderungen von KI in der Arbeitswelt.

 
 

Civic Innovation Platform

Öffentliche Informationen barrierefrei für alle

 

Durch den Social Knowledge Graph soll ein niederschwelliger und einfacher Zugang zu öffentlichen Daten durch eine KI-basierte Infrastruktur für barrierefreie Informationen geschaffen werden.

 
 

Civic Innovation Platform

Beitrag zur fairen & digital zeitgemäßen Berufsorientierung durch KI-Avatare

 

Das Projekt TALAINTED möchte mit Hilfe virtueller KI-Charaktere den Zugang zur IT-Branche für unterrepräsentierte Gruppen erleichtern.

 
führt zu: www.cmt.de