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KI gestalten: Wir brauchen die klügsten Köpfe und die besten Ideen

 

Liebe*r Abonnent*in,

noch immer ist die Verblüffung groß über die neusten Anwendungen, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzen, um Sprache zu verarbeiten und kognitive Aufgaben zu lösen, wie es über Jahrzehnte hinweg nur in theoretischen Modellen und Gedankenexperimenten möglich war. Jetzt werden diese Konzepte mit überraschendem Tempo Wirklichkeit, und viele stellen sich die Frage, welche Auswirkungen der Einsatz solcher Systeme darauf haben wird, wie wir leben, lernen und arbeiten. Und obwohl KI-Anwendungen in vielen Bereichen gerade erst in der Praxis ankommen, ist schon heute klar: Wir stehen vor einer Revolution, die in ihren Folgen mit dem Übergang ins Industriezeitalter im 19. Jahrhundert vergleichbar ist.

Manche sehen vor allem die damit verbundenen Chancen, andere sind besorgt und wünschen sich sogar einen vorläufigen Entwicklungsstopp. Die angestoßene gesellschaftliche Transformation lässt sich aber nicht aufhalten – KI wird einen großen Teil aller Tätigkeiten, Arbeitsplätze und Berufsbilder tiefgreifend verändern, und das nicht nur in der Produktion, sondern gerade auch in der Wissensarbeit. 2035 wird es keinen Job mehr geben, der nicht durch KI beeinflusst wird. Deshalb müssen wir gestalten und nicht blockieren, das betonte auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in einem kürzlich erschienenen Interview im Tagesspiegel. Wichtig ist, die Risiken der Technologie einzudämmen und die Potenziale der Technologie für ein besseres Leben und gute und sichere Arbeit so zu nutzen, dass sie möglichst vielen zugutekommen.

Für diese Mammutaufgabe brauchen wir alle klugen Köpfe und die besten Ideen. Deshalb hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ein neues Förderprogramm (Civic Innovation) ins Leben gerufen: Ab sofort unterstützen wir mit bis zu 500.000 Euro pro Projekt die Entwicklung und Umsetzung praxistauglicher gemeinwohlorientierter KI-Anwendungen, die dazu beitragen, bestehende Herausforderungen zu lösen und so unsere Arbeits- und Lebenswelt besser zu machen. Noch bis zum 20.6.2023 können Interessensbekundungen eingereicht werden.

Auch unsere gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gestartete Initiative Civic Coding lebt von einem partizipativen Ansatz, denn KI-Anwendungen treiben den gesellschaftlichen und sozialen Fortschritt nur dann voran, wenn schon bei ihrer Entwicklung viele verschiedene Perspektiven einfließen. Deshalb werden bei Civic Coding die relevanten Stakeholder*innen von Anfang an mit einbezogen. Ihre Expertise, ihre Erfahrung und ihre Kreativität sind es, die das ressortübergreifende Innovationsnetz stärken. In unserem Civic Coding-Atelier" am 3. Mai haben wir im Impact Hub Neukölln mit den unterschiedlichsten Personen darüber diskutiert, welche Angebote und Beteiligungsformate es braucht, um die gemeinwohlorientierte Gestaltung von KI voranzutreiben und was unsere Initiative Civic Coding dafür leisten kann. Wir haben viele wichtige Impulse dafür bekommen, wie wir Akteur*innen im Rahmen von Civic Coding zur Entwicklung und zur Nutzung von gemeinwohlorientierter KI befähigen, wie wir ihre Vernetzung fördern, Räume für Diskurse schaffen und Informationen im entscheidenden Moment und richtigen Format zugänglich machen können.

Ein kleiner Ausblick in eigener Sache: Auch in diesem Jahr wird die Denkfabrik wieder auf der re:publica mit einem vielfältigen Programm vertreten sein. Am ersten Tag des Digital-Festivals werden wir die vielversprechendsten Ideen für gemeinwohlorientierte KI-Anwendungen im Rahmen der 3. Preisverleihung des Ideenwettbewerbs „Gemeinsam wird es KI“ der Civic Innovation Platform (CIP) auszeichnen. Außerdem launchen wir das neue Webportal der Civic Coding-Initiative im Rahmen eines Workshops und wir zeigen euch, wie das BMAS das Thema Verwaltungsinnovation vorantreibt und mit der Einführung von KI konkret umsetzt. Auf der re:publica wollen wir mit euch darüber diskutieren, wie eine Arbeitswelt mit KI zukünftig aussehen kann und wie wir sie sozial gestalten.

Wir freuen uns auf den Austausch!
Ihr Team der Denkfabrik

 
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Civic Innovation Platform

CIP: Wir fördern gemeinwohlorientierte KI

 

Mit dem neuen CIP-Förderprogramm unterstützen wir KI-Projekte mit jeweils bis zu 500.000 Euro. Interessiert? Dann jetzt bis zum 20.6.2023 einreichen!

 
 

Civic Coding

Impulse für ein starkes KI-Innovationsnetz

 

Wie können wir die gemeinwohlorientierte Gestaltung von KI vorantreiben? Das haben Stakeholder*innen in unserem Civic Coding-Atelier am 3. Mai gesagt.

 
 

Denkfabrik

Die Denkfabrik auf der re:publica 2023

 

Wir haben ein vielfältiges Programm vorbereitet und freuen uns auf einen interessanten Austausch am 5. Juni.