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Künstliche Intelligenz

Erkenntnisse direkt aus der Praxis: ai:conomics untersucht den Einfluss von KI auf Arbeit und Beschäftigte in Feldexperimenten

Veröffentlicht am 23. Nov 2021

Wie verändert Künstliche Intelligenz (KI) unsere Arbeitswelt jetzt und in Zukunft? Das von der Abteilung Denkfabrik geförderte Forschungsprojekt ai:conomics liefert evidenzbasierte Antworten aus der Praxis: Feldexperimente zum Einsatz von KI in Unternehmen und ein ko-kreativer Prozess erzeugen Wissen, von dem viele verschiedene Akteurinnen und Akteure profitieren können.

KI verändert die Arbeitswelt tiefgreifend – und dieser Wandel muss gestaltet werden, damit KI heute und in Zukunft im Sinne des Gemeinwohls eingesetzt wird. Dafür entscheidend ist ein evidenzbasiertes Verständnis für die Veränderungen, die sich in Unternehmen für die Beschäftigten durch neue Anforderungen am Arbeitspatz ergeben. Essentiell für eine gelingende technologische Transformation ist zudem die Beteiligung unterschiedlicher Interessengruppen. Beide Aspekte adressiert das Forschungsprojekt ai:conomics.

Forschungsreise ai:conomics

Das Ziel des von der Denkfabrik geförderten Forschungsprojekts ist es, Entscheidungsträger*innen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über den menschenzentrierten und gemeinwohlorientierten Einsatz von KI zu unterstützen. Denn das Wissen über Auswirkungen des Einsatzes von KI, auf dessen Basis Entscheidungen heute getroffen und der digitale Wandel in der Praxis gestaltet werden können, ist bislang noch begrenzt.

Den Einfluss von KI dort erforschen, wo er stattfindet: in Unternehmen

Dafür nutzt das sozialwissenschaftliche Projekt Methoden der „Insider Econometrics“, wobei empirische Analysen in die unternehmerische Praxis eingebettet sind. Für ai:conomics werden Feldexperimente mit unterschiedlichen KI-Anwendungen in drei deutschen Konzernen durchgeführt. Dabei wird gemessen, welche Auswirkungen der Einsatz von KI auf die Arbeitssituation der Beschäftigten hat. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse mit allgemeinen Entwicklungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt verglichen und geprüft, inwieweit die Erkenntnisse generalisierbar sind.

Durch Ko-Kreation vielfältiges Wissen gewinnen, von dem alle profitieren

Der praxisorientierte Ansatz beinhaltet auch, dass die Forschenden mit Führungskräften, Technologieexpertinnen und -experten, Betriebsrätinnen und -räten sowie politischen Entscheidungstragenden eng zusammenarbeiten. Dieser ko-kreative Ansatz ermöglicht die Beteiligung möglichst vieler Akteurinnen und Akteure mit unterschiedlichen Perspektiven auf den Einsatz von KI in der betrieblichen Praxis.

Zusammenarbeit auf allen Ebenen: die drei Konsortialpartner von ai:conomics

Das Projekt wird von einem internationalen Konsortium aus drei Partnern durchgeführt:

  • Das Research Centre for Education and the Labour Market (ROA) der Universität Maastricht in den Niederlanden leitet das Projekt und führt die Feldexperimente durch.
  • Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg ist für die Generalisierung der Ergebnisse zuständig, um Rückschlüsse für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen.
  • Die zukunft zwei GmbH übernimmt die Kommunikation und den Transfer und gestaltet Peer-Learning-Formate sowie (sozial-)partnerschaftliche Aktivitäten. Dadurch wird die Nachhaltigkeit, Reichweite und bundesweite Übertragbarkeit der Projektergebnisse gestärkt.

Mehr zu ai:conomics

ai:conomics ist ein vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS/Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft) gefördertes Projekt. Es folgt der Empfehlung der deutschen Enquete-Kommission KI, evidenzbasierte Forschung zu den Beschäftigungseffekten des Einsatzes von KI durchzuführen, um Erkenntnisfortschritt, Managemententscheidungen, sozialpartnerschaftliche Verabredungen und politische Debatten zu unterstützen. Die Förderung ist auf einen Zeitraum von drei Jahren angelegt.

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