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Arbeitsgesellschaft 2040

Innovationen in der digitalen Arbeitsgesellschaft [InDigAr] – Pilotstudie zum Verhältnis von Arbeit, Innovation und regionalen Unterschieden im digitalen Wandel

Veröffentlicht am 14. Feb 2025

Welche Rolle spielen Innovationen für gute Arbeitsbedingungen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Regionen – und wie beeinflussen sich Innovationskraft und Arbeit gegenseitig? Die von der Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft geförderte Pilotstudie „InDigAr – Innovationen in der digitalen Arbeitsgesellschaft“ geht diesen Fragen nach.

Innovationen als Grundlage für das deutsche Arbeits- und Wertschöpfungsmodell

Unternehmen setzen angesichts aktueller Herausforderungen – vom Strukturwandel bis zu Fachkräfteengpässen – auf Innovationen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Insbesondere die Digitalisierung und der Einsatz von KI-Technologien ermöglichen neue Formen der Wertschöpfung und die Automatisierung vieler Tätigkeiten. Dadurch verändern sich sowohl die Geschäftsmodelle und Innovationsprofile von Unternehmen, als auch die Arbeitsprozesse, Tätigkeitsprofile und die Interaktion zwischen Mensch und Technik. Des Weiteren bilden Innovationen auch aus einer gesamtwirtschaftlichen Sicht die Grundlagen für Wachstum, Produktivität und gesellschaftliche Teilhabe.

Innovationen entstehen allerdings nicht im luftleeren Raum: Gerade im Mittelstand fußt die Innovationstätigkeit häufig auf Erfahrungswissen und Innovationen entstehen manchmal ganz beiläufig aus den – oftmals informellen – Arbeitsprozessen und dem Arbeitsalltag heraus. Die Gestaltung der Arbeitsorganisation und Innovationskraft gehen somit Hand in Hand.

Dabei zeigt sich jedoch, dass Fachkräfteengpässe mittlerweile ein zentraler Grund sind, warum Innovationsaktivitäten zurückgefahren oder nicht umgesetzt werden. Gleichzeitig braucht es mit Blick auf den demografischen Wandel Innovationen, z.B. in den Arbeitsprozessen oder durch die Einführung digitaler Technologien, um die Arbeitsproduktivität zu steigern. Ergänzend dazu stellt sich die Frage, wie Arbeit gestaltet werden muss, um die Innovationsfähigkeit von Unternehmen in Zukunft zu stärken.

Die regionale Dimension von Innovation

Diese vielfältigen Wechselwirkungen zwischen der Organisation von Arbeit, den Innovationsaktivitäten von Unternehmen und ihrem Unternehmenserfolg sind noch wenig erforscht. Zudem gerät die regionale Dimension des digitalen Wandels schnell aus dem Blick. Dabei sind Regionen mehr denn je gefordert, innovative Unternehmen anzuziehen, die soziale Infrastruktur auszubauen und qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, um auch langfristig gut aufgestellt zu sein. Derzeit bestehen große Unterschiede in der Wirtschaftsstruktur und Innovationsintensität zwischen den Regionen in Deutschland als auch zwischen Unternehmen. Dabei bietet die Digitalisierung auch neue Chancen für ländliche Regionen und ihre spezifischen (Innovations-)Profile.

Das Projekt InDigAr – Arbeit und Innovation im digitalen Wandel

Es stellt sich die Frage, wie sich das Zusammenspiel von Innovation, Arbeit und regionalen Gegebenheiten im digitalen Wandel gerecht, nachhaltig und zukunftsfähig gestalten lässt. Welche Art von Innovation wird auch in Zukunft gute Arbeit ermöglichen? Umgekehrt aber auch: Welche Art von Arbeit kann positive Innovationsdynamiken bestärken? Die Pilotstudie „Innovationen in der digitalen Arbeitsgesellschaft (InDigAr)“ untersucht erstmals das Zusammenspiel dieser Faktoren anhand von qualitativen und quantitativen Unternehmensdaten, Regionaldaten, Fallstudien und Interviews. Unter Berücksichtigung der regionalen Perspektive werden dabei sowohl ökonomische und arbeitsmarktpolitische Effekte unterschiedlicher Innovationsprofile von Unternehmen im Zeitverlauf analysiert als auch aktuelle Einblicke in die Arbeitsrealitäten von Beschäftigten in Innovations- und Digitalisierungsprozessen gewonnen. Denn unterschiedliche Innovationsprofile von Unternehmen haben einen Einfluss auf die Arbeitsproduktivität, den Unternehmenserfolg und auf die erlebte Arbeitswirklichkeit. Die Studie liefert damit wertvolle Impulse, um die Wechselwirkungen von „guter Arbeit“ und „guter Innovation“ im digitalen Wandel zu identifizieren.

 

Das Projekt wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Technischen Universität München (TUM) und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim durchgeführt.