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Forschungsprojekte

Digitale Technologien kommen heute schon in vielen Bereichen der Arbeitsgesellschaft zum Einsatz. Was verändert sich und welche Auswirkungen hat das auf die digitale Arbeitsgesellschaft? Mit der Förderung innovativer Forschungsprojekte möchte die Abteilung Denkfabrik Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen gewinnen und Gestaltungsbedarf aufzeigen.

  • ai:conomics: Artificial Intelligence and the Future of Work: Evidence from Field Experiments and Administrative Data

    Was verändert sich für Beschäftigte konkret, wenn an ihrem Arbeitsplatz Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt wird? Die Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft fördert ein Forschungsprojekt, das die Einführung von Künstlicher Intelligenz in Betrieben begleitet. Dadurch können die Auswirkungen auf die Beschäftigten experimentell quasi unter Laborbedingungen untersucht werden.

    Erkenntnisse zu den Veränderungen der Arbeitssituation von Beschäftigten, die direkt mit dem Einsatz von KI-Anwendungen zusammenhängen, sind bisher selten. Dabei können sich durch den KI-Einsatz wichtige Veränderungen ergeben, u. a. weil manche Aufgaben der Beschäftigten wegfallen und ggfls. neue hinzukommen. Dementsprechend können sich die Anforderungen am Arbeitsplatz ändern. Das geförderte Forschungsprojekt soll daher die konkreten Auswirkungen des KI-Einsatzes in Betrieben untersuchen. Im Fokus stehen Qualifikationsanforderungen und die Qualität der Arbeitsbedingungen, aber auch die Arbeitsleistung der Beschäftigten.

    Für möglichst aussagekräftige Ergebnisse geht das Forschungsteam direkt in die betriebliche Praxis. Über Feldexperimente im Rahmen der Einführung von KI-Anwendungen lassen sich im Projekt die Auswirkungen quasi unter Laborbedingungen isolieren. Nur so gelingt ein analytischer Vergleich der Arbeitssituationen von Beschäftigten, die eine KI nutzen, und den Kolleg*innen des gleichen Betriebsbereichs, bei denen die KI-Anwendung erst zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt wird.

    Den im Projekt untersuchten Fällen ist ein co-kreativer Prozess angeschlossen - auch weil die Einführung von KI in Betrieben in vielen Fällen immer noch Neuland ist. Damit wird eine kooperative Umgebung für alle beteiligten Akteur*innen geschaffen mit Blick auf die Einführung der KI-Technologie und die begleitende wissenschaftliche Untersuchung. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts richten sich dementsprechend neben der wissenschaftlichen Community und den politischen Entscheidungsträger*innen insbesondere auch an Praktiker*innen und Entscheider*innen in Unternehmen sowie an Vertreter*innen der Sozialpartner.

    Am Forschungsprojekt arbeiten Wissenschaftler*innen der Universität Maastricht und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie Vertreter*innen der zukunft zwei Gmbh mit.

  • Automatisierung, Digitalisierung und Virtualisierung der Arbeitswelt in Folge der COVID-19-Krise

    Die COVID-19-Krise hatte kurzfristig vielfältige Auswirkungen auf Digitalisierung, die Wirtschaft und die Arbeitsgesellschaft. Wie können negative Folgen der COVID-19-Krise für die Beschäftigten abgefedert oder verhindert werden? Kann die Krise auch eine Chance für eine sozial ausgewogene und inklusive Transformation der Arbeitswelt sein? Die Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft fördert ein Forschungsprojekt, das die nachfolgende Transformation der Arbeitswelt untersucht. Berücksichtigt wird der Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen und politischer Interventionen im Zuge der COVID-19-Krise.

    Von der COVID-19-Pandemie sind Wirtschaft und Arbeit in unterschiedlichen Bereichen betroffen. Das Forschungsprojekt untersucht schwerpunktmäßig Auswirkungen in Bezug auf Beschäftigung, Sozialversicherungssysteme, Sozialpartnerschaften und Investitionsprogramme.

    Im Projekt werden unter anderem der Einsatz von Automatisierungstechnologien sowie Digitalisierung auf Geschäftsmodelle, Produktionsmodelle und Arbeitsorganisation mit Blick auf nachhaltige Veränderungspotenziale untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Einfluss der COVID-19-Krise auf Beschäftigung, die über digitale Plattformen vermittelt wird. Die Analyse nimmt mit Fragestellungen zur geographischen Restrukturierung von Wertschöpfungsketten (bspw. durch Reshoring) auch eine internationale Perspektive ein.

    Am Forschungsprojekt arbeiten Wissenschaftler*innen des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, des Weizenbaum-Instituts, des Instituts für Innovation und Technik (iit) und des Berkeley Roundtable on International Economy (BRIE) mit. Das internationale Projektteam liefert auch Erkenntnisse zu den Unterschieden in der Arbeits-, Sozial- und Industriepolitik einzelner Länder.

  • Arbeitsmarktfolgen von COVID-19 in der Digitalen Transformation

    Diskussionen um die Digitalisierung der Arbeitsgesellschaft haben durch die COVID-19-Krise neues Gewicht bekommen. Verändert sich beispielsweise die Digitalisierung in Betrieben dauerhaft in Folge der Krise? Die Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft fördert ein Forschungsprojekt, das die Auswirkungen digitaler Innovationen in Folge der COVID-19-Krise auf den Arbeitsmarkt untersucht. 

    Der Beginn der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 war unvorhergesehen für Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft. Die nachfolgende COVID-19-Krise der Wirtschaft löste unmittelbar tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitsgesellschaft aus. Neben der akuten Krisenbewältigung stellt sich die Frage, ob die COVID-19-Krise Ausgangspunkt für Veränderungen mit dauerhafter Wirkung ist - insbesondere was die Digitalisierung von Betrieben angeht.

    Das Forschungsprojekt untersucht zu einem möglichst frühen Zeitpunkt die dauerhaften Auswirkungen der Digitalisierung in Folge der COVID-19-Krise für Betriebe und deren Beschäftigte. Anhand von Informationen über den Digitalisierungsgrad des Betriebs vor der Pandemie kann die Beschleunigung der Digitalisierung - etwa durch abrupt geänderte Geschäftsmodelle - untersucht werden. Haben wenig digitalisierte Betriebe in der Krise aufgeholt oder hat sich die Digitalisierung bei den Vorreitern noch beschleunigt? Sind stärker digitalisierte Betriebe krisenfester und verstärkt sich der strukturelle Wandel am Arbeitsmarkt? Die Entwicklung eines Indikators, der die Intensität der COVID-19-Betroffenheit der Betriebe misst, trägt zu den differenzierten arbeitsmarktpolitischen Schlussfolgerungen des Projekts bei.

    Mittels der Analyse betrieblicher Investitionen in digitale Technologien schafft das Projekt Erkenntnisse zu den Folgen für Beschäftigte. Auf wen kommen ganz neue Anpassungserfordernisse zu? Verstärken sich bestehende Ungleichheiten und kommen sogar neue hinzu? Die Analyse wird verstärkt auf die Veränderung von Arbeitsinhalten, Qualifikationsanforderungen und Weiterbildungsaktivitäten sowie die Beschäftigungsstruktur eingehen.  

    Am Forschungsprojekt arbeiten Wissenschaftler*innen des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) und der Universität Utrecht mit. Mit dem Projekt entsteht eine außergewöhnliche Datenbasis zur Erforschung der digitalen Arbeitsgesellschaft, die Evidenz auf betrieblicher und auf Beschäftigtenebene zusammenbringt.

  • KITQAR – KI-Test- und Trainingsdatenqualität in der digitalen Arbeitsgesellschaft

    Immer mehr KI-Anwendungen basieren auf Daten. Die Qualität der verwendeten Daten ist dabei eine wichtige Voraussetzung etwa für die Leistungsfähigkeit, Sicherheit oder Diskriminierungsfreiheit von KI-Systemen. Die Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft fördert das Forschungsprojekt „KITQAR“, das Anforderungen an Datenqualität speziell in Verbindung mit KI-Anwendungen in unterschiedlichen Einsatzbereichen definiert und deren Umsetzungsmöglichkeiten in technischer, rechtlicher, ethischer und sozialer Sicht entwickeln soll.

    Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, auf der zukünftig eine Vielzahl von Anwendungen in Beruf und Alltag beruhen werden. Dabei hat die Nutzung von Daten in den meisten KI-Anwendungen eine zentrale Bedeutung. Dennoch besteht bis jetzt keine systematische Analyse zu den Anforderungen an die Datenqualität und wie diese bei der Entwicklung und Anwendung von KI-Systemen berücksichtigt werden können.

    Im Projekt wird zunächst die Frage untersucht, welche Qualitätsanforderungen Daten erfüllen müssen und wie verschiedene Dimensionen der Datenqualität im Kontext von KI messbar und prüfbar gemacht werden können. Das Projekt berücksichtigt dabei, dass Daten die unterschiedlichen Rollen des Trainierens, Testens und Validierens bei der Entwicklung von KI-Systemen einnehmen können. Zudem werden in der Analyse technische, rechtliche, ethische und soziale Perspektiven vereint. In einem zweiten Schritt soll deren Anwendbarkeit - auch im regulatorischen Kontext - entwickelt werden. Das Projekt kann damit die Vorschläge der EU-Kommission zur Regulierung von KI, was die Datenqualität betrifft, konkretisieren.   

    Zentral im Projekt ist der Praxisbezug. Daher wird ein beispielhaftes Modell zur KI-Datenqualität entwickelt. Das Test-Modell wird im Verlauf des Projekts auf Basis von verschiedenen Fallstudien weiter ausgebaut. Zudem werden Stakeholder eingeladen, gemeinsam mit dem Projektteam ihre Anwendungsfälle mit dem Modell zu testen, um über Feedbackzyklen das Test-Modell weiter zu verfeinern.

    Das Forschungsprojekt wird vom VDE geleitet. Am Forschungsprojekt arbeiten Wissenschaftler*innen der Universität Köln, der Universität Tübingen sowie des Hasso-Plattner-Instituts der Universität Potsdam mit.

    • Projektleitung: Dr. Sebastian Hallensleben (VDE)
  • Das OECD-Programm „Artificial Intelligence in Work, Innovation, Productivity and Skills“ (AI-WIPS): Zusammenarbeit mit der OECD zu KI

    Eine globale Perspektive auf eine globale Herausforderung: KI-Systeme kommen über Ländergrenzen hinweg in den unterschiedlichsten Branchen und Kontexten zum Einsatz. Auch bei der Analyse der Auswirkungen dieser Zukunftstechnologie – unabhängig davon, ob sie als Verbesserung oder als ernstzunehmendes Risiko gewertet werden – lohnt der Blick über die Grenzen. Denn viele Länder stehen vor ähnlichen Fragen, wenn es darum geht, den digitalen Wandel im Sinne ihrer Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Um Antworten und Orientierung rund um Künstliche Intelligenz zu geben, entwickelte 2019 die OECD mit Unterstützung des KI-Observatoriums der Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft das AI-WIPS-Programm.

    Ziel der Zusammenarbeit mit der OECD im Bereich Künstliche Intelligenz ist es, international vergleichbare Erkenntnisse über KI-Technologien zu entwickeln und das Verständnis über ihre unterschiedlichen Auswirkungen zu verbessern. Dadurch sollen Regierungen Wissen und Orientierung zur politischen Gestaltung des digitalen Wandels erhalten. Das AI-WIPS-Programm fokussiert sich hierbei auf vier zentrale Themenfelder: die Definition und Klassifizierung von KI-Systemen, KI-Qualifikationen und Fähigkeiten von KI, den Bereich der Unternehmen und Arbeitsplätze sowie die Wechselwirkungen zwischen KI und Gesellschaft. Das Programm stellt den Kern der wissenschaftlichen Arbeit der OECD zu KI dar. AI-WIPS hat eine Laufzeit von Januar 2020 bis Dezember 2022, und wurde im Oktober 2021 um weitere drei Jahre bis Ende 2025 verlängert.

    Im Mittelpunkt des AI-WIPS-Programms stehen systematische Analysen zu Effekten von Künstlicher Intelligenz auf Arbeit, Arbeitsmärkte sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch für die Weichenstellungen in den Bereichen der (Weiter-)Qualifikationen und der Sozialpolitik dienen die Programmergebnisse als eine hilfreiche Grundlage.

    Konkret bedeutet dies, dass wissenschaftliche Erkenntnisse des Programms im Rahmen von OECD-Berichten und Policy Briefs erarbeitet und publiziert werden. Zudem entwickelt das AI-WIPS-Team neue KI-Indikatoren, führt Expert*innenworkshops durch, und entwickelt verschiedenste neue Datensätze für die Forschung. Auf der jährlich stattfindenden internationalen OECD AI-WIPS-Konferenz werden die Ergebnisse einem großen Publikum aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik vorgestellt, um dadurch Impulse für die internationale Debatte über die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu setzen.

    Das AI-WIPS-Programm setzt auf diese Weise die Ziele der KI-Strategie der Bundesregierung um. Die Erkenntnisse fließen zudem in zahlreiche internationale und multilaterale Prozesse wie GPAI, G7 sowie G20 und auch in die Debatten zum KI-Regulierungsvorhaben der EU ein.

  • Offenes Innovationslabor KI zur Förderung gemeinwohlorientierter KI-Anwendungen

    Wie kann die Entwicklung und Nutzung gemeinwohlorientierter KI-Anwendungen wirkungsvoll unterstützt werden? Das ist die zentrale Frage, die dem von der Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft geförderten Forschungsprojekt zum Thema Förderung von KI-Expertise in der Breite und Aktivierung der (Zivil-)Gesellschaft zugrunde liegt.

    Digitalen Technologien, insbesondere Künstlicher Intelligenz (KI), kommt in der Transformation von Gesellschaft und Arbeitswelt eine Schlüsselrolle zu. Neue Technologien, insbesondere gemeinwohlorientierte Anwendungen, die auf KI basieren, bedürfen eines breiten Spektrums an Kompetenzen, die zusammenwirken müssen, um gesellschaftlichen Fortschritt zu bewirken. Oftmals fehlt jedoch die KI-Kompetenz im Einzelnen, um diese umzusetzen. Genau hier setzt das Projekt mit der zugrundeliegenden Forschungsfrage, welche Konzepte, Werkzeuge, Methoden und Dienste geeignet sind, um die Entwicklung und Nutzung gemeinwohlorientierter KI-Anwendungen zu unterstützen, an. Dabei werden das Erarbeiten von Forschungsergebnissen und die Entwicklung von praxistauglichen Anwendungen vereint.

    Das Forschungsprojekt richtet sich sowohl an Nutzer*innen ohne fachliches Vorwissen wie auch an Entwickler*innen. Alle eint, dass sie lernen wollen und mit ihren Projektideen die Entwicklung und den Einsatz gemeinwohlorientierter KI-Anwendungen anstreben: von Kommunen, Verwaltungs-, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, über Verbände und Vereine bis zu Unternehmen (v. a. KMU und Start-ups) und insbesondere auch Bürgerinnen und Bürger.

    Das Angebot ist dementsprechend vielfältig: Fachvorträge und Workshops, ein Selbstlernkurs (in Kürze), in dem die Teilnehmenden einen eigenen Chatbot entwickeln können, Bereitstellung von Hilfsmitteln für den gesamten Entwicklungsprozess bis hin zum Einsatz von gemeinwohlorientierten KI-Lösungen oder die Möglichkeit, KI im Offenen Innovationslabor KI tatsächlich zu erleben und sich in diesem Demonstrations-, Begegnungs- und Veranstaltungsraum austauschen und zusammen an Vorhaben arbeiten zu können. Zu finden ist das Offene Innovationslabor KI in Berlin am Ernst-Reuter-Platz.

    Durchgeführt wird das Projekt durch das German-Turkish Advanced Research Centre for Information and Communication Technologies (GT-ARC), einem An-Institut der Technischen Universität (TU) Berlin. Es steht im engen Austausch mit dem Distributed Artificial Intelligence Laboratory (DAI-Labor) und dem Lehrstuhl „Agententechnologien in betrieblichen Anwendungen und der Telekommunikation“ der TU Berlin.