Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft
 

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Die Digitalisierung sozial gestalten

 

Liebe*r Abonnent*in,

die digitale Transformation der Arbeitswelt bringt qualitativ bessere, gesündere und effizientere Arbeitsprozesse und eine Steigerung ökonomischer Wertschöpfung mit sich – aber auch Aufgaben und Herausforderungen, wie etwa die verantwortungsvolle Verarbeitung und Nutzung großer Mengen an persönlichen Daten, insbesondere von Arbeitnehmer*innen. Gleichzeitig werden die Zyklen von der Entwicklung neuer Technologien zur konkreten Anwendung im Betrieb immer kürzer. Die Nutzung von Daten zur automatisierten Steuerung von Arbeit und Beschäftigten gewinnt rapide an Bedeutung. Das betrifft nicht alleine die Industrie, die einen tief greifenden Transformationsprozess durchläuft, sondern ganz besonders auch den Dienstleistungssektor.

Rahmenbedingungen für Algorithmisches Management schaffen

Ein digitales Instrument, das immer öfter eingesetzt wird, ist das „Algorithmische Management“. Es birgt sowohl das Potenzial zur Entlastung der Beschäftigten wie auch Risiken, die zum Beispiel die Privatsphäre von Beschäftigten betreffen. Um dieses Spannungsverhältnis intensiver in den Blick zu nehmen und Gestaltungsansätze zu identifizieren, haben Bundesminister Hubertus Heil und der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann als Vorsitzende der Plattform "Digitalisierung der Arbeitswelt" eine Ah-hoc-Arbeitsgruppe Algorithmisches Management unter dem Vorsitz von Dr. Johanna Wenckebach, wissenschaftliche Direktorin des Hugo-Sinzheimer-Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, gebildet. Ihre Zusammensetzung aus Unternehmen, Gewerkschaften, Verbänden, der Wissenschaft sowie der öffentlichen Verwaltung spiegelt die Komplexität und Bedeutsamkeit des Themas.

Auf dem diesjährigen Digitalgipfel wurden in der Session „Daten und Gute Arbeit - algorithmisches Management im Fokus“ erste Ergebnisse vorgestellt und mit den beiden Vorsitzenden der Plattform „Digitalisierung der Arbeitswelt“, Bundesminister Heil und IG-Metall-Vorsitzender Hofmann, diskutiert. Minister Heil betonte hier die Bedeutung eines engen Austauschs mit der Praxis und der Wissenschaft für kluge Politikgestaltung. Um die Potenziale von Algorithmen heben und in den Dienst von Wirtschaft und Mensch stellen zu können, gelte es, Vertrauen in die Technologie zu schaffen. Gelingen könne dies durch mehr Transparenz und einen geeigneten Regelungsrahmen, der etwa die persönlichen Daten von Beschäftigten schützt und Mitbestimmungsrechte sicherstellt. Denn aus Sicht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) muss das Ziel aller technologischer Innovationen immer auch sozialer Fortschritt sein. Minister Heil lobte hier die „realistische Zuversicht“ der Akteur*innen in der Arbeitsgruppe, dass ein Verfahren des algorithmischen Managements in einem klugen Regulierungsrahmen nicht zu Ausbeutung oder Diskriminierung führen, sondern im Gegenteil zu einer Verbesserung von Arbeitsbedingungen beitragen könne.

Gesucht: Ideen für KI-Anwendungen, von denen alle profitieren

Zum Jahresabschluss wird das Thema Soziale Technikgestaltung auch ganz konkret - wir starten die dritte Runde des Ideenwettbewerbs „Gemeinsam wird es KI“ unserer Civic Innovation Platform (CIP)! Der Ideenwettbewerb verkörpert unsere Vision, dass Soziale Innovationen aus der Mitte der Gesellschaft entstehen und nicht am Reißbrett von Politik oder Unternehmen: Nur gemeinsam lassen sich gute Ideen für KI-Anwendungen entwickeln und können dann dazu beitragen, dass Künstliche Intelligenz möglichst vielen Menschen nützt.

Haben Sie Ideen für eine gemeinwohlorientierte KI-Anwendung? Auf der Plattform können Sie Partner*innen oder interessante Ideen finden und gemeinsam an Ideen für innovative KI-Anwendungen für das Gemeinwohl arbeiten. Bis zum 26. Januar 2023 können die Ideen beim Ideenwettbewerb über die Civic Innovation Platform eingereicht werden. Die Teams der prämierten Ideen können sich bis zu 20.000 Euro sichern und erhalten darüber hinaus Beratungs- und Workshop-Angebote, um ihre Idee einem Proof of Concept zu unterziehen. Registrieren Sie sich und entwickeln Sie Ihre Idee einer KI-Anwendung, die ein kleines oder großes gesellschaftliches Problem löst!

Die Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft wünscht Ihnen erholsame Feiertage und einen entspannten Jahresausklang!

 
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Denkfabrik

Daten und Gute Arbeit - algorithmisches Management im Fokus

 

Minister Heil diskutierte auf dem Digitalgipfel erste Ergebnisse der Arbeitsgruppe.

 
 

Civic Innovation Platform

Auf geht’s in die nächste Runde!

 

Bereits zum dritten Mal suchen wir die besten Ideen für eine KI, die allen nutzt. Jetzt anmelden und bis zu 20.000 Euro sichern.

 
 

KI-Observatorium

Dürfen wir vorstellen? Das KI-Observatorium

 

KI analysieren, gestalten und vermitteln: Das sind die Projekte, Standorte und Ergebnisse des KI-Observatoriums in der Denkfabrik.

 
 

KI-Observatorium

Künstliche Intelligenz aus der Cloud

 

Im Interview: Jens Tiemann und Dr. Mike Weber (Kompetenzzentrum Öffentliche IT) über die Vorteile von Cloud-Computing für menschen­zentrierte KI-Anwendungen.